„Built 4 Speed“ gründeten sich im November 2005, zogen u.a. schon mit Lee Rocker durch die Clubs und bieten uns nun mit „Minor Part 1“ ihr Debütalbum. Die Frage nach dem Stil erübrigt sich eigentlich schon mit Blick auf das Cover bzw. in das Digipack. Man erspäht einen Totenkopf mit Tolle, dummerweise erst beim zweiten Hinschauen, denn der Schriftzug der Band ist etwas ungünstig auf dem Cover platziert. Im Innenteil werden uns die Mitglieder samt Instrumente präsentiert. Wir bestaunen einen Contrabass, klassische Rockabilly-Gitarren sowie einen Namen, der vielen von uns bekannt vorkommen sollte: Luca Brasi, der fette Mafiosi aus „Der Pate“ ist zurück, um mindestens 20 Jahre jünger, um geschätzte 50 Kilo leichter, und statt auf dem Gewehr spielt er neuerdings Gitarre… Dann hören wir doch mal rein. Der Eröffnungssong „Trust“ geht auch gleich flott ins Ohr. Für Rockabilly-Verhältnis eine sehr schneller Song, kommt leicht und locker rüber. Die Stimme des Sängers, auch Johnny genannt, kommt mir irgendwie bekannt vor. Hoppla! Ähnelt Mark Knopfler (Dire Straits), mit seinen rauchigen Touch. Mit „Long Legged One“ wird gleich mal das Tempo heruntergeschraubt, so dass sich ein durchschnittlicher Rockabilly-Song offenbart. Leider ändert sich dies auch nicht wieder. Das angenehm hohe Tempo des ersten Songs wird bis zum Schluss des Albums schmerzlich vermisst. Und das ist auch das Manko, es plätschert oftmals ziemlich monoton im Midtempo vor sich hin, so dass das Album im Laufe des Durchlaufs doch ziemlich an Spannung verliert, wahre Highlights bleiben leider aus. Als Anspieltipp würde ich da noch „No More“ empfehlen. „Built 4 Speed“ präsentieren mit „Minor Part 1“ein durchschnittliches Debüt, bei dem sie zeigen, dass sie es handwerklich wirklich drauf haben. Sound – sowie Spieltechnisch bleiben keine Fragen offen. Nur an Abwechslungsreichtum und Eigenständigkeit sollten sie noch zulegen…aber mit einem Profi wie Luca Brasi haben ja schon andere den Weg an die Spitze geschafft…