Mit ”Mirror on the Wall” veröffentlichen die drei Australier Brillig nach einer Vorab-Maxi namens „The Plagiarist“ ihr zweites Full Time Album auf dem deutschen Label Black Rain. Musikalisch orientieren sich Brillig an Bands wie Placebo oder Suede und liefern handgemachten Gitarren-Pop ab, der sich allerdings hauptsächlich zwischen Melancholie und Schwermut bewegt. Bei ersten Durchlauf der CD war ich überrascht und meinte Brian Molko von Placebo zu hören, so überrascht war ich von der Stimmähnlichkeit des darbietenden Sängers zu Herrn Molkos eigenwilliger Art, die Texte darzubieten. Mit den Songs „Finders Keepers, Losers Weepers” und “Mirror on the Wall” beginnt das Album recht temporeich und vielversprechend, denn hier werden treibende Gitarren mit einer dunklen Atmosphäre vereint und hervorragend zum herzzerreißenden Gesang abgestimmt. Mit zunehmender Spielzeit lässt leider das Tempo nach und elektronische Gitarrenriffs werden durch akustische Klänge ersetzt. Gesanglich befindet sich Brillig weiterhin in Höchstform, allerdings wirkt dieser Part nunmehr eher als Fremdkörper, zu sehr disharmonieren Musik und Gesang. Einzig erwähnenswert ist hier die durchaus gelungene und hervorragend umgesetzte Coverversion zu Phil Collins´ “In the Air Tonight“. Brillig liefern mit ihrem zweiten Longplayer ein gesanglich überdurchschnittliches aber in puncto musikalischer Gesamtheit ein nur mittelmäßiges Album ab, das allerdings Fans von Placebo, Suede oder eben Brillig nicht vom Kauf abhalten sollte.