Nachdem der erste Longplayer von BlutEngel nicht gerade ein Kracher war - siehe unsere CD-Kritik von Child Of Glass - und man besser die Finger davon lassen sollte, sieht es mit der unlängst erschienenen, zweiten Veröffentlichung schon anders aus. Anscheinend hat sich Christian Pohl mehr ins Zeug gelegt und nun mit "Seelenschmerz" ein richtig gutes Album veröffentlicht. Die meisten Tracks sind auf Tanzbarkeit ausgelegt. Der Grund dafür liegt inden stark technoiden Zügen dieser CD, was aber nicht heißen soll, das "Seelenschmerz" nur aus plumpen Beats besteht. Das gleichnamige Lied "Seelenschmerz" nach dem Intro birgt gleich einenrichtigen Opener und Ohrwurm. Allerdings ist es auch das erste und letzte Lied, bei dem man sich über eine weibliche Stimme freuen kann. Den Rest des Albums bestreitet C. Pohl selbst und erhält lediglich weibliche Begleitung oder Unterstützung im Background. Obwohl ich kein Freund von Vergleichen bin, hören sich ein paar Tracks stark nach Terminal Choice an. Was an sich ja auch nicht verwunderlich ist, da C. Pohl für diese Band ebenfalls als Mastermind und Sänger am Werke ist. Natürlich klingt BlutEngel melodischer und weicher, vor allem, weil sich "Seelenschmerz" um das Thema Liebe dreht. Einzelne Komplexe des Albums, die verschiedene Betrachtungsweisen des Themas Liebe anreißen, sind durch Instrumentalstücke getrennt. Diese Stücke sind meines Erachtens etwas fehl am Platz, da sie erstens nicht sonderlich gut passen und zweitens auch nicht sonderlich gut klingen. Sie unterbrechen den Rhythmus des Albums. Erst Beats und dann Gedudel, das passt irgendwie nicht recht zusammen. Trotzdem ist "Seelenschmerz" ein wirklich gelungenes Album, das auf jeden Fall mehr Anhänger und Käufer finden wird als sein Vorgänger. Sollte die Entwicklung von BlutEngel in diesem Tempo weitergehen, müsste das nächste Album eigentlich Kultstatus erreichen ;-)