Auch wenn ich sicherlich nicht der Welt größte Fan von Chris Pohl und seinen diversen Projekten bin, muss ich doch meinen Hut ziehen vor dem vorliegenden Live-Doppel-Album „Once in a lifetime“. Selten habe ich einen aus musikalischer und soundtechnischer Sicht dermaßen starken Konzertmitschnitt erlebt. Demnach wird die Kritik kurz, aber positiv: Im Berliner „Huxleys“, das für die Band wie ein zweites Wohnzimmer ist, entstanden die vorliegenden Dokumente im April 2013 – unterstützt von Streichern, einem Pianisten und Live-Schlagzeug sind die Neuinterpretationen der bekannten Stücke durchweg gelungen. Also erstmal einen Pluspunkt dafür, dass nicht alles vom Band erschallt. Gesangstechnisch zeigen sich Pohl und Ulrike Goldmann gewohnt stark – auch hier gibt es nichts zu beanstanden. Die Produktion ist unglaublich klar und druckvoll: der Hörer erlebt eine perfekte Live-Stimmung mit Ansagen und euphorischem Publikum, wenn aber die Songs einsetzen hat das Ganze Studioqualität. Die Songauswahl bezieht sich vor allem auf das letztjährige ‚Monument‘, älteres Material reicht immerhin bis zum 2001er ‚Seelenschmerz‘ zurück – das passt. Fans haben das gute Stück sicherlich seit dem Veröffentlichungstermin im Schrank stehen. Ich kann das Album aber auch all denjenigen empfehlen, die die Band in den letzten Jahren aus den Augen verloren haben oder auch allen Neuhörern: man bekommt ein qualitativ hochwertiges Album, ein gelungenes Best-of der letzten Alben und zeitgleich eine schöne Live-Stimmung. 100 Minuten Musik, die sich lohnen.