Chris und Constance im Duett, dazu ein Klavier, Streicher, ab und an ein basslastiger Rumms. Es könnte eine wunderschöne Kombination sein, wären es nicht Blutengel, die solche Titel ja des Öfteren abliefern. Zwar stehen die langsameren Titel den Dancefloor-Songs auf den doch immer etwas ähnlich klingenden Alben keinesfalls hinten an, aber "No Eternity" bietet mit allem möglichen Augen zudrücken maximal durchschnittliche Balladenqualität - selbst für Blutengel-Fans. Der Text tut sein übriges dazu - Herzschmerz-Abschied, weil wieder jemand sterben muss. Also ist es ein dunkles, trauriges Abschiedslied, was dem Dieter Bohlen der dunklen Szene durch eine optimale Ansprache seiner Konsumenten-Zielgruppe sicherlich wieder zu etwas mehr Wachstum in der Geldbörse verhilft. Das ist nicht böse gemeint, denn er macht ja nur das, was er mit Blutengel bezweckt: Elektronische, dunkle, melodiöse Musik, beat- oder balladenlastig, meist mit eher betrüblichen Texten versehen (und leider - auch durch seine Stimme - oft sehr gleich klingend). Ab und an gibt es aber selbst für nicht-unbedingt Blutengelfans einen Ausreißer in Ohrwurmqualität, womit diese Single leider nicht dienen kann. - "No Eternity" befindet sich übrigens nicht mit auf der aktuellen Langrille "Demon Kiss". Für den Dancefloor gibt es einen "Angels Dance Mix". Ein einfaches Futurepop-Arrangement, das auf das Original angewandt wurde und mit keinem der schnelleren Demon-Kiss-Titel mithalten kann. Die beiden Versionen des Hauptsongs klingen einfach nur lieblos zusammen geschustert. Anders sieht es bei den Remixen von In Strict Confidence für "Love Killer", Cephalgy für "Solitary Angel" und Staubkind für "Angels Of The Dark" aus. ISC verleihen dem stark muckelastigen "Love Killer" einen Breakbeat-Anstrich, reduzieren die Futurepop-Sounds und tauschen sie gegen einen angenehmeren Electro-Sound, einen sanften Hauch von EBM und einer Idee Techno-Klang ein. Durch den Entfall der originalen Fiep-Geräusche erscheint Cephalgys Mix zu "Solitary Angel" von vorn herein dunkler. Da sie ihre eigenen Spuren hinterlassen, klingt der Song um einiges EBM-lastiger als das Original. Chris Pohls Terminal Choice-Partner Louis Manke verpasst mit seinem Projekt Staubkind "Angels Of The Dark" ein paar Heavy-Metal-Gitarren. Meiner Meinung nach passen sie überhaupt nicht zu den tanzbaren Blutengel-Sachen, so dass der nicht gerade komplex arrangierte Eröffnungstitel des "Demon Kiss"-Albums damit nicht unbedingt aufgewertet wird. Da Maxis per se nicht allzu viele Songs beinhalten müssen, begnüge ich mich mit den Remixen von ISC und Cephalgy, welche die Single auf 3 Sterne aufwerten.