Es ist noch gar nicht so viel Zeit vergangen, seit die Wiederveröffentlichung des Albums "Blood Music" von Yen Pox beim Label Malignant erschienen ist. Ob nun das Album Namensgeber für das Projekt Blood Box war oder das Projekt nach dem Album benannt wurde, dürfte vor allem Urheber Michael JV Hensley wissen, der sowohl die treibende Kraft hinter Blood Box, als auch Teil des Duos Yen Pox ist. Geschlagene sieben Jahre ist es her, seit Blood Box sein letztes Album "Iron Dream" bei Eibon veröffentlichte. Für sein neues Album "Funeral In An Empty Room" hat sich Hensley für das Loki-Sublabel Power & Steel entschieden. Kennzeichnend für das neue Release ist die konsequente Zusammengehörigkeit und Durchgängigkeit der einzelnen Songs. Die Unterteilung in einzelne Tracks fällt beim Hören kaum auf. Der Titel des neuen Blood-Box-Werkes lässt an etwas Karges und Trauriges denken. Was immer man sich auch genau darunter vorstellen mag, "Funeral In An Empty Room" dürfte nur in den wenigsten Fällen dem Erdachten entsprechen. Michael JV Hensley hat eine epische Reise konstruiert, die mit dichten Atmosphären berührt und mit Dramatik fesselt. Alles unter dem Deckmantel des Dark Ambient. Die oft an Streicher erinnernden Synthies, die vielen Sounds und die teilweise fast unkenntlichen Geräusche lassen das Album zwischen Albtraum und Idylle wechseln, immer jedoch mit einem bleischweren, atmosphärischen Mantel umhüllt. Ähnlich einer Metamorphose wechseln die Songs die Stimmung, flammen kurz auf, stürzen sich in dunkle Tiefen und glänzen mit einer ungeheuren Detailfülle. Das erhaben anmutende Wabern der Songs gleicht in seinem Muster einem sich stetig drehenden Kaleidoskop. Ob Traum, Apokalypse oder Weltraumodyssee, Blood Box könnte mit diesem äußerst gelungenen Album alles bebildern bzw. untermalen. Ein Soundtrack für den eigenen Weg ins Ungewisse, den stets Schauder und Wonne begleiten. Die Verbindung des Unheimlichen mit Emotionen hat einen Namen: Blood Box.