Die italienische Industrial/Electro Band Bahntier konnte mich mit ihren letzten Alben immer überzeugen. Und da ich auch das Nebenprojekt Detune-X ganz knackig fand, habe ich sofort „hier“ gerufen, als eine weitere Zusammenarbeit von Sänger Stefano Rossello mit anderen Musikern zur Besprechung vorlag. Und seitdem kämpfe ich mich immer wieder und wieder durch „Enoeraew“. Die beteiligten Herren hinter Black Sun Productions aus der Schweiz, kommen musikalisch aus dem Umfeld der Kultband Coil und damit aus einer ganz anderen Richtung als Bahntier. Und bereits nach den ersten Stücken ist klar, wer bei dieser Kooperation den größeren musikalischen Einfluss ausgeübt hat. Tiefer Männergesang, leicht ritueller Charakter und nur selten wird mal etwas Fahrt aufgenommen. Bei „Chemism“ keimt bei mir etwas Hoffnung, aber direkt im Anschluss macht eine schleppende Virgin Prunes Coverversion alles wieder zunichte. Mit „Smell Undefined“ („Undefined“ wäre eigentlich ein gutes Stichwort…) gibt es einen kleinen Exkurs in Richtung Industrial und „“Uncle Billy“ geht mit seinen Percussions in Richtung Neubauten. Aber auch diese Stücke überzeugen mich nicht. Vielleicht bin ich auch einfach nicht reif oder offen genug für dieses Album. Aber zumindest muss ich mir nicht vorwerfen, es nicht versucht zu haben. Hinter diesem Albumnamen steckt keine geheime Sprache, sondern wie ich gelesen habe, einfach „We are one“ rückwärts gelesen. Beim Hören habe ich mir gewünscht, dass auch die Musik hin und wieder einfacher wäre. Ist sie aber nicht. Und so bleibt mir als Fazit nur zu sagen, dass es schwere, sehr spezielle Kost ist, die wahrscheinlich ihre Liebhaber finden wird. Ich persönlich strecke aber die Waffen. Mir ist „Enoeraew“ schlicht zu mühsam, zu träge und zu anstrengend. Und da Begriffe wie tanzbar, hypnotisch oder ähnliches ebenfalls nicht zutreffen, wird mich die Erkenntnis auch nicht im Laufe der Zeit treffen. Wo auch, in die einschlägigen Clubs werden es die elf Song wohl eh nicht schaffen.