Mit Debütalben ist es schon immer schwierig. Mit den Nachfolgern allerdings erst Recht. Im Besonderen, wenn der Erstling recht gut gelungen ist, wie im Falle des Ex-Fremdenlegionärs The Big Boy. Da sind die Erwartungen an den Nachfolger hoch. Dieser heisst "Ponygirl" und ist kostenlos über www.paywithoutmoney.com erhältlich. Einziger Haken: Man gibt eine Werbeerlaubnis. Aber ob man das machen möchte, ist jedem selbst überlassen. Nun zum eigentlichen Oeuvre. Wie schon auf "Hail The Big Boy" zelebriert der grosse Junge auf seinem zweiten Album vor allem eines: Seinen eigenen Narzissmus. Allerdings kommt Big Boy musikalisch wesentlich rauher daher, als noch auf seinem Debüt. Und das ist wirklich schade, denn in der Kombination aus Dreistigkeit, Selbstüberschätzung und gelungenem Songwriting lag die grosse Stärke von Big Boy. Die ersten sechs Stücke reissen mich nicht wirklich vom Hocker. Doch in der zweiten Hälfte geht es auch wieder anders und so finden sich denn hier auch die Anspieltipps wie "Mermaid", "You said" und "Diese Welt". Wie gesagt, den Charme des Erstlings erreicht "Ponygirl" bei weitem nicht und es wirkt leider auch nicht so lässig leicht, sondern leider eher etwas bemüht und verkrampft. Auch die Ausbeute an überzeugenden Songs ist nicht so reichlich. Schade eigentlich, da wäre wesentlich mehr drin gewesen.