Lange musste ich überlegen, woran mich Bang Gang, der isländische Künstler mit dem lediglich beim ersten lesen provokanten Namen, erinnert. Das vorliegende Werk ist alle andere als elektronisch aber auf jeden Fall interessant…. ‚The world is gray’ führt Bardi Johannsson sehr melancholisch getragen ein, das ändert sich auch bei ‚One more Trip’ nicht. Dann erste Erkenntnisse zu Parallelen zu Bekanntem aus Rundfunk und Presse. Manchmal scheint Johansson so schön zu nölen wie Billy Corgan persönlich, manchmal haucht er die Strophen wie Par bei den langsameren Songs der Wannadies. Besonders weiß die Musik dort zu gefallen, wo der Wechsel von Leise zu Laut gekonnte eingesetzt wird. ‚I Know’ ist ein solches Beispiel, bei dem sogar kräftige Gitarren zunächst gemächlich die Strophen, dann vordergründiger den Refrain unterstützen dürfen. Hauptsächlich jedoch bewegt sich ‚Ghosts from the Past’ im Bereich der niederen Schlagzahlen. Die Stimmung, die dabei aufgebaut wird, schwank zwischen todtraurig bis opulent-dramatisch. Zum Reinhören auf jeden Fall geeignet ist ‚Don’t feel ashamed’, das Johannsson zusammen mit Keren Ann Zeidel performt, an deren Solo-Releases er auch beteiligt ist. Wer mit den leiseren Tönen und musikalischer Reinheit seinen Frieden geschlossen hat, sollte sich diesen Künstler nicht entgehen lassen, auch wenn ein wenig mehr Drive der Platte insgesamt gut getan hätte.