Mit ‘Backlash’ und ihrem aktuellem Album ‘Heliotrope’ dringen mal wieder schwedische Klänge in unsere Ohren und bestätigt die andauernde Aktivität auf der Skandinavischen Halbinsel. Die erste Veröffentlichung vor drei Jahren, damals noch mit weiblichem Gesang, versprach noch weiteres, ausbaufähiges Potenzial und erntete prompt Popularität, die sich nebenbei bemerkt auch bei dem skandinavischen alternative Musik-Preis herumsprach. Klarer definiert sollte der neue Sound von ‘Backlash’ sein, greifbarer und dynamisch die Songs. So stellten sich die drei (Oskar, Niklas und Erik) das Folgealbum vor, setzten diese Vorstellung im Studio um und heraus kam ‘Heliotrope’, ein Album mit 14 Tracks zwischen 80's und Future Pop. Die Bonussongs abgezogen, bleibt eine Spielzeit von rund 60 Minuten. ‘Lodestar’ war der erste fertiggestellte Song und sollte zugleich auch den Ton angeben, in welche Richtung dieses Album verlaufen soll. Aufgeweckt und frisch läd er dazu ein den folgenden Klängen zu lauschen, die sich zunächst sehr schwer, sehr melodisch und sehr in negativer (down) Stimmung durchs Album ziehen. ‘Heliotrope’ und ‘Pin Me Down’ sind nur der Vorgeschmack auf die Steigerung des melancholischen Weiterganges, der mit ‘The Wrench Of Parting’ nicht nur seinen Höhepunkt findet, sondern auch an dem Debut anknüpft und dort eine Verbindung setzt. Die Stücke scheinen immer länger zu werden, immer gedrückter, so als ob sich Melodie und Stimme völlig in Raum und Zeit verlieren. Vom behaglich Ruhigen geht es mit Titel 05 nun in eine ganz andere Richtung; eine Art Wachrütteln mit dynamischen Beats, einer traumhaft schönen Stimme und dem eingängigen Refrain - hintergründig wieder eine fantastische Melodie. Immer deutlicher wird die gewollte Mischung an positiven und negativen Stimmungen, die abwechselnd zum Zuge kommen. Track 09 zeigt sich noch einmal von der stimmungsvollen Seite und beherbergt passende Stampfelemente, kleine Zerrerein an den Vocals. Auch ‘Shiver’ knüpft eher an die anfangs Songs an und schließt die negative Stimmung Phase hier ab. Es folgen die drei Zusatztitel ‘Lodestar’, ‘Hunt’ und ‘Splinter’ die auch hier in ihren Versionen glänzen und zu überzeugen wissen. Ein kleiner Schub der wieder intensiver an die Tanzfläche denken lässt und vor allem mit ‘Splinter’ ganz gezielt einschlägt/beeindruckt, beendet letztendlich die Spielzeit mit einem sehr guten Gefühl, diese CD nicht umsonst gekauft zu haben.