Mit "... und wenn das Herz auch bricht" veröffentlicht das Projekt Bacio di Tosca von Mezzosopranistin Dörthe Flemming ihren zweiten Longplayer. Wie schon der Erstling "Der Tod und das Mädchen" ist auch diese CD mit Flemmings opernhaftem Gesangsstil durchaus keine einfache Kost. Die meisten Songs auf "... und wenn das Herz auch bricht" sind getragen und nur sparsam instrumentiert, wodurch allerdings die erstklassige Stimme von Dörthe Flemming hervorragend zur Geltung kommt. Ein wenig erinnert einen das Flair auf "... und wenn das Herz auch bricht" an Dead Can Dance, doch durch den sehr krassen Gegensatz zu einem Gesangsstil einer Lisa Gerrard bleibt dies nicht mehr als der Hauch einer Reminiszenz. Textlich hat Dörthe Flemming wieder ein paar hochkarätige Autoren um sich geschart: Von Theodor Storm bis Michael Ende reicht das Spektrum und entsprechend ansprechend ist die lyrische Qualität des Dargebotenen - gefühlvoll, ohne ins Kitschige abzugleiten, treffen die Texte voll ins Herz. Gepaart mit dem herausragenden Gesang ein wirkliches Hörerlebnis, auf das man sich ganz bewusst einlassen muss. Aus der grösstenteils sehr ruhig gehaltenen Zusammenstellung stechen einige Tracks wie "Schweigend", "O Wärst Du Mein" und "Waldesgespräch" dann durch stärkere elektronische Instrumentierung doch besonders hervor - insbesondere das "Waldesgespräch" entfaltet durch das Duett mit Sascha Blach eine ganz besonders tiefe Wirkung. Die drei Bonus-Remixe von "O Wärst Du Mein" sind recht gut gelungen, bleiben aber im Grossen sehr nah am Original. Insbesondere von den Remixen von Das Ich hätte ich doch noch etwas mehr erwartet. Alles in allem ein überzeugendes Werk, nicht eingängig sondern sehr eigen und somit nichts für den schnellen Genuss zwischendurch. Auf "... und wenn das Herz auch bricht" muss man sich einlassen.