Aller guten Dinge sind immer noch Drei. Oder gleich Sechs? Auf jeden Fall halten sich ASP an den alten Spruch und veröffentlichen jetzt das dritte Album im Jahre 2008. Um genauer zu sein, das dritte Doppel-Album. Also doch wieder Sechs. Nachdem zuvor eine umfangreiches Best Of („Horror Vacui – the Eeriest Tales of ASP so far“) und eine komplett neue Scheibe („Zaubererbruder – Der Krabat Liederzyklus“) für Lächeln auf den Gesichtern der ASP-Jüngern gesorgt hat, kommt nun das erste Live-Album der Frankfurter auf den Gabentisch. Also zündet die Kerzen an, macht das Licht aus und es euch auf der Couch bequem (was Mastermind Asp auf der Medienkonverter-Couch von sich gab, seht ihr hier). Auf zwei CDs wurden insgesamt 23 Songs gepresst – alle aufgenommen auf der Horror Vacui Tour 2008. Dabei haben sich die Gruselrocker Aufnahmen aus Frankfurt, Jena, Kiel und Rostock rausgefischt und diese liebevoll zusammengestellt. Heraus gekommen ist ein druckvolles Stück Live-Musik, das den verwöhnten ASP-Fan sofort begeistern wird. Natürlich kann ein Live-Album nicht das komplette Live-Gefühl liefern, aber „Akoasma“ kommt nah ran. Los geht’s mit dem stampfenden „Welcome“, dem rockigen „How Far Would You Go“ und dem „Schwarzen Schmetterling“. Asp spricht die Jenaer Fans an und redet über die Songauswahl – die ist nahezu perfekt. Kein Song der letzten Setlist wird ausgespart. Einziger Wehrmutstropfen ist der Glaube, dass viele Fans sich gerade erst in die neuen Songs des „Zaubererbruder“ verliebt haben und noch in den Erinnerungen der Krabat-Tour (zum Konzertbericht geht es hier) schwelgen. Mit „Akoasma“ werden sie auf rockige Art und Weise herausgerissen. Einzig „Krabat“ zeigt noch einmal in Richtung des „Zaubererbruders“. Der Rest ist ein bunter Mix aus der mittlerweile auch schon fast zehnjährigen Geschichte der Frankfurter. Kein Hit fehlt - sei es „Sing Child“, „Ich bin ein wahrer Satan“ oder „Und wir tanzten (Ungeschickte Liebesbriefe)“. Daher sind Überraschungen auch mit der Lupe zu suchen. Jeder weiß, was ihn erwartet – und genau das trifft auch ein. Einzig die Sängerinn Lahannya sorgt bei „Nie mehr“ für einen Ausreißer. So beschließt „Ich will brennen“ nach zwei Stunden ein starkes, wenn auch spannungsarmes Live-Album. Für jeden Fan ist dieses Live-Album natürlich ein Muss. Wer sich aber nur ein ASP-Album unter den Weihnachtsbaum legen kann, der sollte zum „Zaubererbruder“ oder dem Best Of „Horror Vacui“ greifen. Die limitierte Trippel-CD kommt zusätzlich mit den Songs „Offährte“, „De Profundis“, „Nimm Mich“ und „Offährte Reprise“. Zugreifen!