Asher Lane, das ist frischer Indiepop aus Berlin, das ist der Song ‚Where we are’, der einem beim gerade hereinbrechenden Witner so schön warm ums Herz werden lässt. Gitarren, ein Midtempo-Beat und dieser geschmeidige Gesang, das hat Lust auf mehr gemacht: da musste das Album ‚Neon Love’ her. Wer nun ein Kuschel-Alternativerock Album erwartet liegt ganz falsch. Auch wenn ich nichts gegen ein Dutzend Songs a la ‚Where we are’ gehabt hätte: es lebe die Abwechslung! Komplett elektronisch beginnt bspw. das Album mit ‚Neon Love’ und erinnert ein wenig an Zoot-Woman mit zurückgedrehtem Eighties-Faktor, während sich die beiden anschließenden Songs ‚Come on’ und ‚Headlights’ mehr in Richtung Westcoast-Surf-Rock entwickelt, wie man ihn von Rooney oder zuletzt auch von The Bravery kennt. Den Text zum dritten Track steuerte übrigens Lennard Salomon von Sono zusammen mit dem Sänger Finn Martin bei. ‚More than a world’ hätte auch Mr Williams (Vorname Robbie) so einspielen können, und es wäre bestimmt ein Hit geworden! Und mit ‚Head Down’ noch eine letzte Referenz auf die unsterblichen Manic Street Preachers. So musizieren sich die fünf Jungs durch fünfundvierzig Minuten Kurzweil mit lässigen Indie-Gitarren… Nun ist dies wieder eine der Kritiken geworden, bei denen mit Vergleichen nur so umhergeschmissen wir, aber was will man machen bei der Beschreibung einer eigenständigen Band, die so viele Ausprägungen des Gitarrenpops in dreizehn Lieder packt? Deshalb: wenn der Gott der Radio-Playlists ein Herz und vor allem gute Ohren hat, dann nimmt er Asher Lane auf und erspart uns damit andere gar fürchterliche Musik-Ergüsse aus den Retorten-Schmieden dieser Welt.