Satte sieben Jahre nach dem letzten Doppelalbum bei Ant-Zen und vier nach dem Split-Album mit Synapscape tritt Andreas Schramm endlich wieder mit einem neuen Album an die Öffentlichkeit. Die Moais auf dem Cover, die großen Steinköpfe der Osterinsel, sind nicht etwa reine Zierde, sondern beziehen sich auf eine Tragödie. Diese sorgte dafür, dass die Bewohner, die diese Köpfe einst erschufen, schon seit langer Zeit verschwunden sind. Der Chef des Fich-Art Labels will uns auf den Raubbau an der Natur hinweisen, auf die Verschwendung der natürlichen Ressourcen und die damit einhergehende Gefahr der Zerstörung unserer Umwelt. Den Bewohnern der Osterinsel schien es so ergangen zu sein. Sie lebten über ihre Verhältnisse und beraubten sich durch eine verschwenderische Lebensweise der natürlichen Lebensgrundlage. Das nennt man das Osterinsel-Phänomen. Es liegt in der Natur von Herrn Asche, uns nicht mit sentimentaler Musik zu beduseln, sondern mit knallhartem Rhythm Industrial auf die Missstände hinzuweisen. Doch schon beim langen Intro "Doing Bad Things" wird man merken, dass Andreas Schramm neben dem Industrial auch eine sehr dunkle, ambient-orientierte Komponente in seine Musik eingefügt hat. Leuchtendes Beispiel dieser Symbiose ist der Song "Count Suckers", der mit düsterem Brodeln und Grillenzirpen beginnt, nur um nachher mit pumpendem Beat loszurollen. In diesem wie auch dem folgenden zweiten Teil, "Dig It! (Count Suckers Part 2)", spielt Asche geschickt mit einem Sprachsample, das immer wieder in verschiedenen Variationen wiederholt wird. "A Stretched Crash" ist dagegen eine auf- und abschwellende Welle aus Noise, ein in die Länge gezogener Kollaps, der ironischer Weise im stampfenden "Knee Chopper" endet. "Destroying Home" ist der wohl unheilvollste Track des Albums. Maschineller Krach, Stampfen und kaum verständliche, tiefe Samples bekunden das Ende der Welt. So trostlos kann Industrial sein. Hört man in die Remix-Tracks hinein, die etwas versteckt als MP3-Dateien auf dem Album liegen, dann bekommt Asches Musik noch einmal ganz neue Dimensionen. Hier sind nicht nur Songs des Albums verarbeitet worden, sondern auch andere Stücke. Wer nicht durch die hohen Töne im "Steamroom"-Remix von Sabes taub geworden oder dem Tinitus erlegen ist, der kann sich darüber hinaus über ein abwechslungsreiches Beat-Gewitter von Breakbeat bis Industrial, von Eva|3 bis Zeller freuen. Und selbst beim Saturmzlide-Remix von "Neither...Nor" bleibt der typisch gläserne Matrix-Sound erhalten. Wir leben in einer Illusion. Na was ein Glück, dass es in dieser Illusion Musik wie die von Asche gibt.