Der so genannte „Butterfly Effect“ besagt, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings auf der anderen Seite der Welt einen Wirbelsturm hervorrufen kann.... sehr vereinfacht und gekürzt ausgedrückt: kleine Begebenheiten können große Folgen haben. Die Berliner Formation Artridge nahm sich dieser Thematik an und arbeitet(e) seit 2003 an Aufnahmen, die sich damit beschäftigten. Den Musikern eröffnete sich ein breites Spektrum an Interpretationen, weswegen sie sich entschieden, die Aufnahmen in mehreren Teilen zu veröffentlichen. Vor mir liegt nun also das erste Ergebnis dieses Schaffens: „Butterfly Wing Theory Part I – Think Tank“. Laut Bandinformation gilt das Werk als eine Art Bilderbuch des letzten Jahrzehnts und ist ein Versuch, die Sinne des geneigten Hörers zu schärfen sowie dessen Vorstellungsvermögen zu steigern. Herausgekommen sind mitunter wirre Klangstrukturen, entstanden aus einer Verknüpfung von Elementen des Jazz, Post-Rock und Apocalyptic - verfeinert mit Ethno-Anleihen. Diese Verquickung schafft mitunter schwer fassbare Strukturen, an welchen man sich aufreibt und versucht, sich irgendwie eine Art Basis zu schaffen, an der man sich während des Hörens entlang tasten kann. Weder die Titel noch die Soundinhalte lassen einen verfolgbaren Gedankengang erkennen – aber das soll wohl auch nicht Sinn der Sache sein. Artridge schaffen es, ihre Musik zu bündeln und verschiedene Emotionen heraufzubeschwören. Welche Bilder und Vorstellungen man mit diesen Empfindungen verknüpft bleibt jedem selbst überlassen... und vielleicht schließt der nächste Teil bei manch einem auch einige Lücken im Puzzle dieses Klangerlebnisses.