Manchmal tauchen alte Schätze wieder aus der Versenkung auf. Cold Spring hat sich dazu entschlossen, eine alte, ursprünglich beim Staalplaat-Label erschienene Platte zu remastern, die Optik ein wenig aufzupeppen und den so runderneuerten Opus natürlich auch noch zu veröffentlichen. So kommt es, dass eine CD, die 13 Jahre auf dem Buckel hat und selbstredend längst vergriffen ist und zum Sammlerstück avanciert, wieder zu haben ist. Archon Satani bestand damals aus Mikael Stravöstrand und Tomas Petersson. Ersterer machte unter anderem auch mit seinen Nebenprojekten Inanna und Mitek von sich reden. Weitaus bekannter dürfte aber Tomas Petersson sein, der nach seinem Ausstieg 1993 ein neues Projekt namens Ordo (Rosarius) Equilibrio ins Leben rief. Wie der Name schon vermuten lässt, beschäftigt sich Archon Satani mit diabolischen Themen. Obwohl das Duo Thesen und Aussagen von Anton La Vey und Aleister Crowley verarbeitet, bleibt die große Erleuchtung aber aus. Vielmehr geht es um die Freiheit des Geistes und damit verbunden um ein Experimentieren mit Musik. "Mind Of Flesh & Bones" weist somit einen experimentellen Charakter auf, was man schon an den wenig aussagekräftigen Titeln erkennen kann, ist aber bei weitem nicht so abgedreht, wie man aufgrund dieser Tatsachen vermuten würde. Das Album war für damalige Verhältnisse, dem aktuellen Stand der Musik um einige Schritte voraus und funktioniert heute, nach über einem Jahrzehnt, immer noch. Die Kombination aus Industrial und Ambient zu einer Art Death Industrial hat schon etwas fesselndes. Ein Rattern oder Rasseln, das von Maschinen stammen könnte, verwaschene oder röhrende Hintergrundchöre bzw. Stimmen und Fanfaren aus tiefen Hörnern die so klingen, als ob des Teufels Heerscharen im Anmarsch sind. Gänsehaut garantiert. Manchmal wird es etwas zu langatmig, aber diese Längen lassen sich verschmerzen und "Mind Of Flesh & Bones" malt ein Bild aus Eiswüste und Höllenfeuer.