Sehr früh im Jahr legen Archive mit 'Restriction' ein neues Album vor, wo die letzte Veröffentlichung mit ‚Axiom‘ noch gar nicht so lange her ist. Genug Material also, um auf der anstehenden Tour viele neue Songs zu präsentieren. Archive zeichnen sich dadurch aus, dass man zwar eine grundsätzliche Idee davon hat, was einen musikalisch erwartet, dass aber auch immer wieder Songs auftauchen, die man so nicht vermutet hätte. ‚Restriction‘ stellt genau zwei solche Kompositionen an den Anfang und insbesondere ‚Feel it‘ mit seinem rockig, nüchternen Strukturen hätte auch ein Song von Deus sein können, der fast schon Surfsound-Gitarren mit Alternative-Strukturen verschmelzt. Mit 'Kid Corner' präsentiert sich Archive dann jedoch genau so wie man das Kollektiv kennt: dichte elektronisch-schiebender Aufbau mit Pausen und Vocals zwischen mystisch-exaltiert und kraftvoll-direkt im Refrain. Wie immer schwankt auch die Dynamik der Songs im Aufbau des Albums und nach drei Balladen im Mittelteil von 'Restriction', die zwar nicht schlecht sind, kommt das zerbrechlichste und ergreifendste Stück mit 'Black and Blue' erst später. Neben wirklich treibenden Songs wie 'Ruination' und 'Crushed' überzeugt gerade das schleppend-krachige 'Ride in Squares' mit unkonventionellen Drum-Pattern und einer offensichtlichen Grooviness im Abgang. Erneut ein schönes Album der Briten, das vielleicht nicht die durchgängig Kraft des 'Axiom'-Mini-Albums aufweist, jedoch mit einigen echten Krachern überzeugt, die von starken Songs aufgefüllt werden.