Drei Jahre sind seit Daniel Myers letztem Album als Architect vergangen und es hat sich einiges getan. Daniel Myer hat die Komplexität seiner Songs etwas reduziert und scheinbar unnötiges über Bord geworfen. Das Ergebnis dieses Prozesses? Ein wirklich großartiges neues Album "Consume Adapt Create". Daniel Myer verlässt zwar ein wenig die bereits mit Architect beschrittenen Pfade, schafft es aber immer noch auf beeindruckende Weise, verschiedene Stile in friedlicher Harmonie auf einem Album zu vereinen. Eingängiger ist er geworden, der musikalische Architekt und die Beats sind gradliniger. So bekommt man einerseits schöne IDM-Nummern wie "ForYou", andererseits auch tief brummende Breakbeat-Monster wie "So I Went Out". Der Titel des Songs erinnert an den des Albums "I Went Out Shopping To Get Some Noise". Ein gewollter Zusammenhang? Wieder typisch ist dabei der glasklare Daniel-Myer-Sound, den man meistens auch sofort erkennt. Das geht sogar so weit, dass man einen Track wie "Fast Lane (Freeze Frame)" auch locker auf ein Haujobb-Album packen könnte. Dessen ungeachtet tobt Architect durch die verschiedenen Stile, bedient sich bei House ebenso wie bei Breakcore, verbindet schnelle Rhythmen mit langsamen Melodien und verursacht Nackenschmerzen mit sich bringendes Kopfnicken. "Consume Adapt Create" ist ein Album, das eigentlich den Sound des letzten Albums "Lower Lip Interface" konsequent, aber mit riesigen Schritten voran treibt. Eingängig war er auch schon vorher, aber auf dem neuen Album scheint alles etwas mehr auf die Spitze getrieben. Nicht umsonst gibt es von "Unhuman" zwei Versionen, eine bollernde und eine melodische. Selbst an Selbstironie fehlt es ihm nicht, vorausgesetzt, Herr Myer meint beim ersten Track mit "The Bitch Is Back" auch sich selbst. Die Melancholie ist nur noch sehr unterschwellig vorhanden. Und trotzdem ist es gerade ein gewisse Prise Haujobb, welche dieses Album so besonders macht. Unbedingt rein hören!