Sid Vision ist das Alter Ego des in Berlin geborenen Künstlers Sidney Klein. In jungen Jahren beendet ein Handgelenksbruch nach einer kleinen Rauferei in Trunkenheit seine "Karriere" als Drummer und brachte ihn zum Songwriting. Hier offenbart Sid ein Faible für den Genesis-Mellotron-Bombast der 70er, Falsett-Gesang à la Jeff Buckley und dem sphärischen Dickicht der späten Talk Talk.

Die Drumsticks übernahm sein Bruder, Paul, und es folgte eine lange Suche nach der eigenen Sprache, die Anfang 2019 in ihrem Debütalbum Feverish mündet. Die kontaktierten Labels konnten dieses Werk nirgends so richtig einordnen, was die Band um das Brüder-Gespann dankend als Attest für die Eigenwilligkeit ihrer Musik annahm. Einige Musikliebhaber regten sich aber doch: z.B. lud Christoph Schrag die Band für eine Live-Session in die Radiosendung Fritz Unsigned ein, spielte ihre "Rockoper" For the Kids mehrere Wochen und der französische Blog Prog censor wählte das Album auf die Top 10 Liste für 2019.

Mit dem Ausstieg seines Bruders erfindet Sid sein Alter Ego als Solo-Künstler neu und meldet sich am Tag des 4. Weltklimastreiks mit der albumlosen Space Pop-Hymne Week 67 zurück, in der er ein Zitat von Greta Thunberg verarbeitet. Nach zahlreichen Konzerten als Gitarrist der Berliner Punkband Vizediktator, die er mit frisch gestochenem Bandlogo auf dem Oberschenkel wieder verlässt, und einer kleinen Support-Tour mit neu arrangiertem Solo-Set, hockt Sid nun wieder im selbstgezimmerten Kellerstudio und arbeitet an Album Nr. 2, das im Fruühjahr 2021 erscheinen soll. Die Seele brennt, der Desktop ist voller Demos und mittlerweile hat Sid mit Juls Kirchmer (Drums), Marc Gundermann (Bass) und seinem langjährigen Wegbegleiter Erik Zaiser (Keys) wieder eine visionäre Band um sich versammelt.