Und da war es nur noch einer. Das ehemalige Duo Antimatter ist ab sofort nur noch das Soloprojekt von Mick Moss. Sein Bandkollege Duncan Patterson hat sich von Antimatter gelöst und verfolgt mit dem Projekt Íon eigene Wege. Zusammen mit Patterson hat sich auch die zutiefst ruhige und dunkle Komponente ein wenig aus Antimatters Musik zurückgezogen. Mit der kompletten Eigenverantwortung für die Musik hat Mick Moss natürlich auch selbige verändert. Allzu groß sind diese Veränderungen zwar nicht, Antimatter ist immer noch als Antimatter erkennbar, aber das neue Album "Leaving Eden" ist deutlich rockiger als sein Vorgänger "Planetary Confinement", wie der Titel auch schon andeutet. Antimatters Musik weist nun eindeutigere Parallelen zum Schwester-Projekt Anathema auf. Dafür ist nicht allein Mick Moss verantwortlich, sondern auch einer der Gastmusiker, die sich Moss für sein Album ins Studio geholt hat. Der Anathema-Gitarrist Danny Cavanagh spielte auf "Leaving Eden" viele Gitarren- und Pioanoparts ein und brachte damit auch ein Stück Anathema mit in die Musik. Trotzdem bewahrte sich Mick Moss seine Eigenständigkeit. "Leaving Eden" klingt wie eine große Ballade, die verschiedene Stimmungen in sich birgt und in der Moss sehr viel persönliches in seinen Texten preisgibt. Viele der Songs beginnen äußerst ruhig und werden gegen Ende hin immer rockiger. Das eröffnende "Redemption" beginnt beispielsweise sehr verhalten, wirkt fast traurig und fegt diese Melancholie am Ende mit der E-Gitarre hinweg. Beim folgenden "Another Face In A Window" wechselt Moss zwischen den beiden Extremen, eröffnet leise mit Geige und steigert sich in der Mitte hin zu einem eruptiven Ausbruch. Auch die Songs, in denen Antimatter nicht nur sein neues Gesicht zeigt, Lieder mit Akustikgitarre und Geige wie z.B. "Conspire", haben eine tief greifende emotionale Wirkung. "Leaving Eden" ist damit nicht nur ein Album zum Träumen und sich fallen lassen, sondern auch eine Art seelischer Kampf, ein Ringen mit Gefühlen. Cavanaghs Gitarrensoli bilden einen gekonnten Kontrast zur Melancholie und verpassen dem Album auffallende Akzente, die im Gesamtbild zu einem sehr bewegten Album führen.