Das wirklich Beste von Anne Clark bietet uns EMI im Jahr 2010 an. Dabei handelt es sich sich um all die schönen Songs die Anne in den Achtzigern auf dem Major Label so veröffentlicht hat.

Das Werk der Britin, das ab den Neunzigern folgte, ist nicht enthalten. Nun kann man sich streiten, ob die Achtziger eben ‚the very best’ waren was die Electro-Poetin insgesamt veröffentlicht hat. Meiner Meinung nach folgte auch in den Neunzigern sowie im neuen Jahrtausend durchaus Hörenswertes was auf einer Very Best Of enthalten sein müsste. ‚Abuse’ gehört dazu genauso auch wie ‚Full Moon’ oder ‚The Hardest Haert’. Rechtlich sind die natürlich auf anderen Labels erschienen und somit nicht auf dieser CD abbildbar.

Alle großen Hits der Achtziger finden sich, den Sleeper genauso wie ‚Our Darkness’, ‚Heaven’, ‚Homecoming’ oder auch das hervorragende ‚Wallies’. Kleine Schönheiten wie ‚This Be The Verse’ oder ‚Short Story’ sind jedoch die eigentlichen Schätze, die immer und immer wieder entdeckt werden wollen. ‚Killing Time’ weiß noch immer Tragik mit Schönheit zu verbinden und ‚Cane Hill’ bringt auch 2010 noch hypnotische Soundscapes mit der unverwechselbaren Stimme von Anne zusammen. So schön jedoch diese kleinen Avantgarde-Perlen und Wegbereiter sind, man muss so ehrlich sein, dass sie in fast identischer Zusammenstellung bereits 1997, 2000 und 2002 auf anderen Best-Ofs veröffentlicht wurden.

Da die neue Compilation für knapp zehn Euro zu haben ist, kann man bei Bedarf zugreifen, einen echten Mehrwert für den Fan erkennt man leider nicht. Gut, bei den Bonus-Tracks variiert man ein wenig, die verschollenen Treasures aus den Kellern der Studios dieser Welt sind jedoch nicht dabei. Und so ist diese Veröffentlichung zwar musikalisch und inhaltlich ein guter Überblick, einen Grund eine neue Best-Of zu veröffentlichen gibt es 2010 jedoch nicht wirklich. Der fade Beigeschmack des Abkassierens überdeckt die Freude deshalb ein wenig…