Die Erwartungen an And One sind nach dem großartigen 'Bodypop' und dem nachfolgenden halbgaren Abklatsch extrem gespalten. Der kommende Longplayer 'Tanzomat' ist zwar als unglaublich tolles, reinrassiges EBM-Album angekündigt, aber man wird sehen müssen, ob Steve Naghavi und Mannen halten können, was sie seit längerer Zeit großspurig versprechen. Als Appetithäppchen gibt es nun vorweg die Single 'Zerstörer', welche eigentlich aufgrund der Fülle an Boni schon als EP durchgeht. Zuerst einmal bleibt klar: Wo And One drauf steht, ist And One drin. Musikalisch unverkennbar stampft es, von den typischen Synthieklängen begleitet, durch die Landschaft und Naghavi schnurrt – typisch Naghavi – dazu fröhlich vor sich hin. Auch textlich wird kein Neuland betreten, es geht, welch Überraschung, um zwischenmenschliche Beziehungen und vor allem den Verkehr in eben solchen. Zu finden auf der Scheibe sind der Titeltrack 'Zerstörer', zwei Stücke vom kommenden Album, drei Livestücke, die recht unterhaltsame Rockabillyversion der 'Military Fashioshow' sowie ein 'Zerstörer'-Remix. Qualitativ liegen zwischen den einzelnen Stücken Welten: 'No Song for you' ist eine recht ansehnliche Ballade, 'Sex Drive' geht völlig in Ordnung, aber Titeltrack verursacht einfach nur Runzeln auf der Stirn. Das ist einfach nichts Halbes und nichts Ganzes und vor allem komisch. And One haben gezeigt, dass man mit deutlich mehr Wortwitz und subtiler vermeintlich Provokantes produzieren kann. Die Boni sind eine schöne Dreingabe, der Remix ist, wie Zerstörer selbst, überflüssig. Eingefleischten And One Fans ist von Erwerb von Zerstörer aufgrund der recht netten Boni zumindest nicht abzuraten, aber es muss auch klar gesagt werden, dass es darüber hinaus eigentlich keine Argumente gibt, sich die Scheibe zuzulegen. Über den unsäglichen Titelsong muss hier nicht noch mehr verloren werden und alle, die sich nicht selbst als Die-Hard-Fans bezeichnen würden, werden sicherlich auf 'Tanzomat' selbst warten.