And One sind zurück und zwar mit voller Kraft! Ein Resümee noch bevor der Review angefangen hat, ist doch mal was anderes! Bodypop nennen die ihr neues Album und das trifft es ziemlich genau. Electro-Schlager hätte ich es an der ein oder anderen Stelle genannt… Wenn man überlegt sind die beiden Begriffe gar nicht so weit voneinander entfernt. Und bevor die Unkenrufe in den Kommentaren kommen: natürlich ist das alles nichts grundlegend Neues, und so manches Sample oder die Gitarre in ‚So klingt Liebe’ erinnern offensichtlich an eine gewisse Gruppe aus einer englischen Stadt östlich von London, aber: who cares? Was hier geboten wird ist Unterhaltung erster Kajüte, und das ist der offensichtliche Fokus dieser Veröffentlichung. Der Entertainment-Fokus wurde bereits mit den beiden Vorab-Singles deutlich, die elektronisch-beschwingt für gefüllte Tanzflächen und es sogar in die (fast schon) ‚Heavy Rotation’ der einschlägigen Musikprogrammen schafften. Dass And One auch anders können, zeigte sich jedoch auch bereits mit den Singles, bspw. mit dem vor sich hin plockernden ‚Computer Star’. Die EBM-lastigen Stücke hat man bei ‚Bodypop’ extra vernachlässigt und für die Fans auf die ‚Frontfeuer’ EP der limitierten Auflage zusammengepackt. Trotzdem kann man das eigentliche Album nicht als gleichförmig oder gar langweilig bezeichnen. Möglich ist das, da alle Songs liebevoll soundtechnisch ausgestaltet und mit passenden, gut gewählten Samples ergänzt wurden. Und so entstehen Balladen die einerseits wie ‚The Dream’ nur haarscharf am Kitsch vorbei schießen, andererseits wie bei ‚Traumfrau’ düster-elegant mitreißen. Letzteres ist neben ‚Love you to the end’ und den Singles sicherlich eines der stärksten Stücke auf dem Album. Eingerahmt werden die gesanglichen Beiträge übrigens von den beiden Instrumentals ‚Mein Anfang’ und ‚Dein Ende’. Für die Frontfeuer EP hat man in den Vinyl-Beständen der 80er nach Inspirationen gesucht und diese deutlich belgisch gefunden, wie auch das Foto auf der Homepage beweist. Textlich deutlich aggressiver und provokanter wird’s hier bestimmt zu Diskussionen kommen, diesbezüglich sollte sich aber jeder seine eigene Meinung bilden! Musikalisch auffällig DAF-lastig ist ‚Master Master’ für mich der musikalische Höhepunkt der EP, dicht gefolgt von ‚Steine sind Steine’. Trotz eher leichter Kost geht das Konzept voll auf, was nicht zuletzt an der lasziv-ausdruckvollen Stimme von Steve liegt, die And One von vielen anderen Bands des Genres unterscheidbar macht. Kompliment an den Sänger, der die teilweise eindeutig zweideutig kryptischen Texte locker-lässig interpretiert und so deutlich den Spass transportiert, den die Band an ihrer eigenen Musik findet.