Nach drei Jahren Pause melden sich die deutschen Vorzeige-EBMler von And One mit ihrem nun schon siebten Album zurück. Und selten habe ich so gegensätzliche Reaktionen auf ein Album erlebt. Von jubelnder Freude bis hin zu vernichtenden Kritiken. Nun habe ich das neue Werk des Trios auch mal genauer unter die Lupe genommen und eines kann man nicht bestreiten: mit „Aggressor“ kehren And One wieder zu ihren Wurzeln zurück. Über die angestrebte Ernsthaftigkeit lässt sich hier und da streiten. Aber das ganze im Einzelnen… Das Album startet mit unverwechselbaren And One Klängen. Das Intro „Kein Anfang“ lässt keinen Zweifel daran, wessen Album man hier im Player hat. Harte Beats und schräge, eingängige Melodien dominieren das musikalische Bild. Und so bleibt es auch bis Track 03_ „Krieger“, welcher schon als Vorabsingle veröffentlicht wurde. ‚Back to the Roots’ ist das Motto und damit kommt das Trio bei mir richtig gut an. Midtempo Dancebeats die einem sofort ins Ohr gehen und sicher wieder für volle Tanzflächen sorgen bzw. schon sorgen. Mit „Sternradio“ und „Speicherbar“ wird es etwas seichter und poppiger. Diese zwei Songs sind eher unspektakulärer Durchschnitt und verleiten zum Drücken der Skip-Taste, was nicht das letzte Mal so sein wird. Doch erst einmal folgen wieder ein paar fette EBM Tracks. Mitreisende Beats und die typischen And One Sounds bestimmen die nächsten vier Tracks. Mit ihrer gewohnt ehrlichen und ironischen Art wagt sich die Band um Mastermind Steve Naghavi an politische und gesellschaftskritische Themen. In „Fehlschlag“ wird die Nahost Thematik verarbeitet und in „Strafbomber“ wird ganz unmissverständlich Mr. George W. Bush attackiert. Da das Album diesmal komplett in Deutsch gehalten wird, dürfte sicher keiner Probleme dabei haben, die wenig dezenten Anspielungen zu verstehen. Mit Beginn des Tracks „Fernsehapparat“ muss ich dann aber doch wahrlich anfangen mich zu fragen, wie das mit der Ernsthaftigkeit gemeint ist. Humor hin oder her. Mein Sinn für Humor wird auch bei dem darauf folgenden Track „Tote Tulpen“ nicht getroffen. So endet das Album etwas enttäuschend, mit Liedern, die die Welt nicht braucht und in der Tat gähnend langweilig sind. Abschließend kann ich mich keiner der Kritikerseiten richtig anschließen. Das Album enthält sowohl Songs mit Hitpotential, die vor allem den Nerv der alten Fans treffen werden, aber dafür auch genügend seichte und unspannende (Pop-) Nummern. Fazit: Durchschnittlich!!