Das ist sie also: die zweite vom vielbeachteten Manchester Dreier namens Amplifier. Insider läuft schon über eine Woche im CD Player und meine Sinne wollen die Musik nicht so recht assimilieren - heisst im Ohrwurmspeicher aufnehmen. Die neu dazugewonnene Härte, wie der Promotext uns verkündet ist schön, aber es leidet darunter auch die Abwechslung, die das Debut zur Entdeckung des letzten Jahres werden liess. Stücke wie Motorhead oder Neon gibts nicht mehr. Auch wird vom ersten bis zum zwölften Stück nie richtig die Bremse getreten, der nimmer endende Wall of Gitarrenkrach ist auf Dauer leider nervig. Insider, Montgrel's Anthem und Hymn Of The Aten sind die Highlights: das macht laut Adam Riese drei durch zwölf also 25% Hörgenuss. Das ist mager. Verstehen wir uns nicht falsch: Amplifier spielen nicht mehr in der Bezirksliga und da wird schon etwas mehr erwartet, mehr als von einem Newcomer Act. Trotzallem muss aber an der Stelle mal wieder die Ausnahmestimme von Sal Balamir, die geschliffene Produktion sowie die Virtuosität der drei Musiker hervorgehoben werden. Es ist schon immer wieder erstaunlich, was Amplifier aus Gitarre, Bass, Stimme und Schlagzeug rausholen ohne die Instrumente durch Effekte völlig zu verfremden (Stern++). Auch empfiehlt sich das genauere Hinhören in Bezug auf die Texte, die doch einigen Tiefgang zu bieten haben (nochmal ein Stern). Hoffen wir auf weniger Monotonie und abwechlungsreichere Zeiten im Amplifier Universum.