Zwei Aspekte berühren einen bei dieser auf 100 Stück limitierten DVD-Single zutiefst. Die erste Emotion ist geprägt voll von unbändiger Freude über das äußerst gelungene Comeback einer Frau die mit ihrer Band "Index Sign" schon die ersten Schritte der damals noch sehr jungen New Wave entscheident mitbestimmte & selbst den alten Schotten Jim Kerr von den "Simple Minds" zu Komplimenten über ihre Stimme animierte.

Ihr inzwischen erschienenes Solo-Zweitwerk entpuppte sich als Quelle anspruchsvoller deutschsprachiger Tracks welche in der Bandbreite zwischen zeitlosem Chanson, minimalistischem Wave & Pop mit entwaffnender Nonchalance beheimatet sind. Über allem schwebt zudem diese außergewöhnliche Stimme welche das eigentliche "Instrument" darstellt. Jene wird wiederholt aber völlig zu recht mit der unvergessenen Nico in einem Atemzug genannt wird. Den Griff zur gleichnamigen Audio CD empfehle ich dringend & vorbehaltlos.

Wie schnell man jedoch entzaubert werden kann zeigt diese Auskopplung fürs Home-Cinema. Nein, nicht vom Sound. Der ist erstklassig, ebenso die liebevolle Verpackung nebst Tagebuchausriss von den Dreharbeiten des Videos. Bereits nach einigen Sekunden fragt man sich unweigerlich warum man für diese minimale Staffage in schwarz-weiß & Bildsprache in slow motion ins ferne Italien reisen musste. Fast scheint es, als ob es in einem Ritt & ohne jeglichen Schnitt abgefilmt wurde... Nicht genug, das sich der Regisseur wahrscheinlich nicht zwischen Film-Noir-Optik oder der Ästhetik der deutschen Mytenfilme aus den 20ern entscheiden kann - dem Ganzen fehlt das ambivalente Flair welches der Track ohne die visuelle Unterstützung versprüht. Zudem lichtet er die Actrice auch etwas unvorteilhaft ab... Na ja, lecker Bilderflut ist vielleicht nicht alles & meine Netzhaut ist vielleicht auch nur vom Genuß von allzuviel grellen Schockfarben & schnellster Schnittfolge für den künstlerischen Anspruch hier unempfänglich. Schade eigentlich... für Alwa & für mich.