Der Bandname Alter Bridge dürfte nicht jedem ein Begriff sein. Alter Bridge vielleicht nicht, aber dennoch haben die meisten sicherlich schon mal was von „Creed" gehört. Alter Bridge, die Ex-Creed Mitglieder um den neuen Sänger Myles Kennedy, schlug jedoch schon mit dem Debutalbum One Day Remains eine härtere Gangart ein, eine Entscheidung, die sie auch auf „Black Bird" konsequent weiterverfolgen. Und diese zahlt sich aus: das Album bietet dem Hörer eine krachende Mischung aus Hard-Rock, alternative Rock und Songs, die bisweilen auch von der Stimmlage Kennedys an Power Metal erinnern. Aber man merkt auch so, dass hier die Ex-Mitglieder von Creed vertreten sind. So erinnern Songzeilen wie „We will make a brand new start/From the pieces torn apart/The break of day is before us/Cast your sorrows to the wind" im Song Brand New Start noch entfernt an die melancholischen Texte der Ex-Band. Während der laufenden Spielzeit fühlt man sich aber immer mehr mitgerissen vom Album, das grandios vom Produzenten in Szene gesetzt wird. Klare Gitarren, brachiale Riffs, der Sound hat einfach den optimalen Druck, um zu begeistern. Auch von musikalischer Seite wird viel an Abwechslung geboten: von langsameren Stücken wie Before tomorrow comes, über Songmaterial wie das bereits erwähnte Creed-lastige „Brand New Start" geben sich die Jungs in keinerlei Hinsicht eine technische Blöße. Das Album überzeugt einfach auf voller Linie: die Band scheint sich endgültig vom Creed-Sound, was hier keinesfalls negativ gemeint ist, getrennt zu haben. Stattdessen definieren sie auf „Blackbird" ihren eigenen Stil, der eine wesentlich verspieltere, aber auch härtere Spielart verbindet. Apropos eigener Stil: der neue Sänger Myles Kennedy weiss auf diesem Album auch erneut, wie bereits beim Vorgänger, zu beweisen, dass er sich neben anderen Größen nicht zu verstecken braucht, und interpretiert die Songs mit einer Stimme, die mit einer starken Bandbreite gesegnet ist. Negativ an dem Album? Einzig und allein der Opener „Ties that behind" blieb mir nicht ganz so im Ohr wie die anderen Songs und wirkte mir musikalisch etwas zu behäbig im Vergleich mit den anderen Songs. Aber das wars dann auch schon an negativen Punkten.. Die schwerste Frage stellt sich für mich nach den Anspieltipps. Sicherlich, die erste Single „Rise Today" ist dank des leichten epischen Touchs ein Track, der jeden Rocker in den Bann zieht. Aber auch das akustisch sanftere Watch over you ist jede Sekunde seiner 4 Minuten und 21 Sekunden Spielzeit wert. Aber um nun nicht erneut ins Schwärmen abzuweichen, die letzten Anspieltipps: dazu kommen noch das rasante „White Knuckles" als auch das nachdenklich stimmende, aber bestimmte „The Wayward one".