Was machen eigentlich unsere südöstlich angrenzenden Nachbarn? Und was wollten Sie schon immer mal und unbedingt über Österreich wissen? Vielleicht interessieren Sie sich ja für die musikalischen Besonderheiten, die der eine oder andere Österreicher fabriziert. Genauer: Vielleicht wollten Sie schon immer einmal erfahren, wie es sich in der Wiener Kanalisation oder wie es sich in einem der Gaswerke anhört, wie es wirkt, wenn man diese Schauplätze als Klangkulisse missbraucht? - Interesse geweckt? Na dann sollten Sie sich unbedingt das Album "Ursprung" von Allgrena anhören ... Oder auch nicht. Es könnte nämlich folgendes passieren: Ihr/e CD-Player, Musikanlage, Laufwerk oder ein sonstiges Abspielgerät ihrer Wahl, könnte sich ernsthaft an der CD verschlucken, sich den Magen verderben oder (im besten Falle) die CD gleich wieder ausspucken und in einem hohen Bogen durch den Raum befördern. Versuchen Sie nicht, die CD noch einmal einzulegen! Sollten Sie (und ihre Anlage) allerdings die erste Hälfte des Albums überstanden haben und nicht eingeschlafen, erstarrt oder anderweitig beeinträchtigt sein, dann machen Sie sich keine Sorgen. Das(!) ist nicht ihre Heizung, von der Sie denken, dass sie leckt. Auch kein anderes Gerät, etc. Sie hören mit hoher Wahrscheinlichkeit noch immer Allgrena. Vielleicht lösen die insgesamt 64 Minuten bei Ihnen nur eine temporäre Apathie aus. Es ist aber nicht auszuschließen, dass die monotonen Sounds, die kratzigen, brachialen und unsauberen Noise-Einbringungen Sie darüber hinaus ebenso gut schädigen könnten. Eventuell sogar so massiv, dass Sie das verzerrte Gebrabbel und das - hundertfach schon in dieser Form (nur besser) - Dargebotene auch noch für gut befinden! Unterziehen Sie sich in diesem Falle der "Audiotherapie" von Kiew. Und falls Sie wirklich und tatsächlich meinen, dass "Ursprung" kein Album ist, das dort schlummern sollte, wo es unterirdisch teilweise entstanden ist, dann bleibt mir nur ein ungläubiges Schulterzucken.