Alf Ator! Keyboarder, Sänger, Dirigent, Maler und eben auch Dichter! Dichterfürst möchte man meinen, wenn man ihn so nackt auf dem Stein der Erkenntnis sitzen sieht. Was denkt sich dieser Kerl? Wo ist meine Hose? Wann ist die blöde Fotosession denn vorbei? Im Vertrag stand, alle wären nackt? Egal. Sex Sells und nackte Männer wohl auch. Ob Goethe jemals für den Faust nackt gepost hätte? Warum eigentlich nicht? Bevor ich hier weiter dünnes Zeug labere, schlagen wir dir „Die satanischen Achillesferse“ doch einfach mal auf. Als Vorwort gleich mal ein beeindruckendes Zeugnis der Ehrlichkeit. Alf Ator kündigt, neben einer logischen Einteilung des Buches in verschiedene Bereiche, ebenfalls an, dass es sich eigentlich nur um reinen Unsinn handelt. Na wunderbar! Mehr haben wir nach den herrlich schrägen „Am Anfang war das Am“ und „Des Wurzels Zweig auch gar nicht erhofft. Erneut begegnen wir geistigen Ergüsse der besonderen Art. Ein kleines Beispiel gefällig? Ich zitiere aus dem Kapitel „Unvollständige Geschichten“ die Geschichte PENIS VAGINA: „Es lebten einst ein Penis und eine Vagina, die waren miteinander verheiratet. Eines Tages machten sie einen Spaziergang durch die Stadt. Der Vagina fiel auf, dass der Penis ständig anderen Vaginen hinterher glotzte. Sie sprach ihn darauf an, aber er behauptete steif und fest...“ Na gecheckt? Super, oder? Wer damit etwas anfangen kann, dem sei dieses Buch wärmstens zu empfehlen. Aber neben etlicher Kurzprosa befindet sich auch wieder ein Gedicht im schönsten Paarreim innerhalb des Werkes - passend zur nächsten Gedichtsinterpretation im Deutsch-Leistungskurs. Doch die meisten Lacher gehen eindeutig an Alf Ators liebevolle Zeichnungen und Comicstrips. Vor allem die schon im Vorgänger begonnene Reihe „Geografische Begriffe im nichtgeografischen Alltag“ sind umwerfend und bringen jeden Grießgram zum Lachen. Wenn der freche Judas vor dem armen Jesus kauert und dieser ihm entgegenruft „Alles Norwegen dir“ dann reißt es dich einfach auseinander. Weiterhin erfreut uns der Künstler mit seinen Fantasie-Statuen, welche er errichten würde, sollte er eines Tages in den Berufsstand des Bildhauers eintreten. Summa Summarum erneut ein unterhaltsames Werk des Knorkator Front-Manns. Für jedem lesefähigen Knorkator-Fan sowieso Pflicht, können aber auch alle anderen Freunde der gepflegten Trash-Unterhaltung an „Die satanischen Achillesferse“ ihre Freude haben.