Hilton Theissen und Uwe Lübbers wollen es wirklich spannend machen. Bevor ihr Album "Cocktail Pop" demnächst erscheint, veröffentlichen sie noch einmal eine EP mit einer Album-Auskopplung. Die letzte EP "On Air Again" bewies das Potential der beiden und belegte vor allem den Ohrwurmcharakter ihres verschiedene Stile vereinenden Elektropops. Die neue Akanois-EP "Usual Freak" kommt an das vorherige Release leider nicht mehr heran. Der vom Album stammende Titelsong "Usual Freak" hat leider so gar nichts zu bieten. Da ist man schon irgendwie platt, war doch "On Air Again" noch etwas anspruchsvoller. Da können Westerngitarre, Popgedudel und auch die Remixe nichts dran ändern. Im Gegenteil, manche der Mixe wie der "MC Rmx" machen es sogar noch schlimmer. Der Song "Perfect Sin" bohrt noch etwas tiefer in der Wunde, denn was da aus den Boxen strömt, könnte man schon fast als Eurodance bezeichnen. Erst bei "Same Old Remix" zeigen Akanoid ihr Gespür für Musik. Der Track soll bewusst Reminiszenzen an die 80er enthalten und genau daran muss man bei diesem Song von Anfang an denken. Auch das Cover von Nine Inch Nails' "Sin" weiß in seiner etwas minimalistischen Form zu überzeugen. Die Persiflage von George W. Bush in "Operation Georgie" ist zwar ganz lustig, hat aber sonst nichts zu bieten. Bleibt also alles in allem ein sehr laues Fazit. "Usual Freak ist hoffentlich nur ein Ausrutscher. Dass es anders geht, hat das Akanoid-Duo schon längst bewiesen.