Ah Cama-Sotz steht seit jeher für feinsten Darkambient und düstere Sounds, wobei auch oft getragene Rhythmen und Beats zum Einsatz kommen. Dieses Markenzeichen wird auch beim neusten Output beibehalten und wieder einmal perfektioniert, wie es nur Herman Klapholz als Ah Cama-Sotz kann. Es fängt ruhig an, leichte Rhythmen übernehmen die Kontrolle, eine Frauenstimme ist zu hören und schon bricht die Welt von Ah Cama-Sotz über den Hörer zusammen. Das viel zitierte Kopfkino kann herangezogen werden, aber Soundmalerei würde es wahrscheinlich besser treffen. Die Beats und Sounds klingen so vertraut, man lässt sich mitnehmen, taucht ein und laufend entstehen neue Bilder im Kopf, zerfallen und bauen sich neu auf. Es bleibt weiter verhalten und irgendwie abwartend. Die orientalischen Rhythmen sind etwas moderneren Klängen gewichen und das Mitnehmen in den Klangkosmos setzt sich mit Solitaire, dessen Loop man so schnell nicht wieder aus dem Kopf bekommt, unbeirrt fort. Die Reise geht weiter, begleitet von mystischen Sounds, Beats und Flächen, mal rhythmischer, mal gänzlich nur auf Stimmung bedacht. Ambient, Rhythmus, Sounduniversum. Das ganze mag wie eine Reise durch 1001 Nacht klingen, nach Geschichten am Lagerfeuer, während sich langsam die Dunkelheit über der Wüste ausbreitet und man gespannt dem Erzähler lauscht. Solche Bilder könnten zwar entstehen, aber an diesem Feuer werden keine Gute-Nacht-Geschichten erzählt, vielmehr genau das Gegenteil. Wie auch das gesamte Album, so schwingt auch in den imaginären Bildern und Geschichten etwas Unheimliches mit, etwas Dunkles. Mal etwas offensichtlicher, aber meistens versteckt und unterschwellig. Als würde parallel zur erdachten Welt eine weitere, düstere existieren, die, getragen durch Ah Cama-Sotz´ Klänge hervorkommt und Stück für Stück die Realität ersetzt. Ganz großes Kino. Wenn es um düstere Sounds und Stimmungen geht, macht Herman Klapholz so schnell niemand was vor, besonders nicht auf einem Gebiet, in welchen er sich sich so gut wie kein anderer auskennt, in einem Genre, das er mitbegründet hat. State of Mind setzt wiedereinmal neue Maßstäbe.