Ach du liebes Lottchen – worauf man doch immer mal wieder stoßen kann, wenn man blind zu Promos ja sagt ohne sich zu informieren. Hätte ich das Bandphoto vorher gesehen hätte ich eventuell nicht einen solchen Schock erfahren.

Ad Inferna sind ein fröhliches Gespann aus Frankreich, dass eigentlich aus dem Metal zu stammen scheint, durch Überzeugungskraft des Labels und bestimmt auch auf eigenen Wunsch hin aber immer mehr den Abnabelungsprozess von Mama Gitarre gewagt hat. Und konnte man auf „Trance:N:Dance“ noch einen elektrischen Saiten-Knüppel vernehmen ist die vorliegende EP „Héroïne (Revisited Trance und Tanz)" BumBum mit Wumms. Und so will es die Band auch, denn das bald erscheinende Nachfolgewerk „DSM“ wird bereits mit „100% elektronisch“ beworben.

Doch was erzähle ich hier herum, viele werden das Projekt eventuell gar nicht kennen und wollen nun wissen, was sie erwartet: Ich würde es BlümchenElektro der schnellen technoiden Art mit Standart-MagixMusicMaker Sounds und stark sexueller Ausrichtung (Sicherlich nur aus eigenem Interesse und nicht wegen der verkaufsfördernden Komponente) nennen. Da wird gestöhnt, gehaucht und die Männerstimmen klingen so emotional wie von SynchroSprechern in Schmuddelfilmen einge“sungen“. Da fragt man sich dann natürlich: hauen einen die Melodien wenigstens um? Und was soll ich sagen … nein. Denn sie sind ja im Kern die gleichen wie auf dem Orginalalbum, nur eben verwurstet. Und wie man auf die Idee kommt, den Remix von „Fade to grey“ zu remixen ist mir ein Rätsel. Wirklich. Und das vielleicht netteste Lied des Orginalalbums wurde gleich dreimal mit schlechten und überpräsenten Bässen zerballert. Respekt für jede Version vom "Sm 4 sm".

Für dieses stumpfe Gebolze gibt es keine Kaufempfehlung. Ad Inferna's EP ist so nötig wie ein Kropf und Bandinteressierte sollten sich lieber auf das dieser Tage erscheinende Nachfolgealbum stürzen.