Zunächst einmal entschuldige ich mich für diese späte Rezi, das Album ist schon mehrere Monate erhältlich und hat erst nach einiger Verzögerung doch noch den Weg in meinen CD-Spieler gefunden :) Acylum bringt markerschütternde beats und bösen Gesang an die Hellectro Front. Nichts besonderes für diese Musikrichtung sollte man meinen und das ist natürlich nicht ganz von der Hand zu weisen. Dennoch muß ich zugeben, dass die Platte (insbes. in ca. der ersten Hälfte, wo auch Gastvocals des Wynardtage Sängers Kai Arnold vermehrt zum Einsatz kommen) doch recht gewaltig knallt und deshalb haben einige der Stücke sicherlich bereits ihren Weg auf die Tanzfläche gefunden bzw. werden ihn noch finden. Die zumeist deutschen Filmsamples sind allerdings bei 2-3 Titeln relativ nervig, genau wie die im weiteren Verlaufe eingesetzten Adolf Hitler Sprachfetzen. Sollte Dich das nicht stören und Du kannst eine Scheibe brauchen, um die Nachbarn mal wieder richtig um den Verstand zu bringen, wird "Your Pain" eine gute Wahl sein. Besonders gefallen können die langsameren, aber umso böseren und dunklen Titel, die auch ein wenig an alte Wumpscut, Hocico, Suicide Commando, yelworC oder Infact erinnern. Nicht ganz so mein Fall sind die vielen instrumentalen eher im Rythm Noise/Industrial Bereich angesiedelten Stücke. Die Mischung die Petro Engel und Kai Arnold hier zusammengebräut haben, sollte Fans der Stile "Hellectro", "Terror EBM", Noise und/ oder Industrial durchaus zu begeistern wissen. Das Artwork im Booklet, wie z.B das Bild auf dem 4 US amerikanische GIs ein riesenhaftes zerstörtes (feindliches?) Flugboot bestaunen, ist eigentlich recht passend zur düsteren Musik. Als negativ empfinde ich, ausser den schon beschriebenen Schwächen, die eingeschränkte Soundauswahl, mangelnde Innovation, sowie die Spielerei am Ende der CD mit "einigen" 3 Sekunden langen Leertiteln um dann schlieslich als Titel No. 77 den Schlußtrack zum Vorschein zu bringen.