Leute die gerne ruhigen Darkwave und Neofolk mögen, sollten sich bei dieser Band die wir heute vorstellen, angesprochen fühlen. Stefanie Reneé (vocals, tambourine, zills) und Aaron Goldstein (reed organ, guitars, percussion, keyboards) sind Accolade aus den USA. Und die beiden haben diese CD ganz alleine produziert und auch in Eigenregie veröffentlicht. Dazu erstmal Glückwunsch, denn das ist erstens heutzutage recht mutig (denn die CD Verkäufe gehen ja zurück) und zweitens auch ambitioniert (man möchte also ein Werk, das nicht nur aus Daten im Netz besteht). Die beiden Musiker beherrschen auch ihre Instrumente bestens, da besteht kein Zweifel. Deren sind aber angebracht bzgl. der Produktion, da es wenig differenziert und teilweise überladen klingt. Das soll aber nicht über den musikalischen Wert von "Festivalia" hinwegtäuschen. Denn der ist zweifellos vorhanden, besonders für die angesprochene Zielgruppe. Es gibt auch ein paar Gitarrenriffs, die eindeutig nach altem Deathrock nordamerikanischer Prägung klingen. Ausserdem auch jede Menge sehr ruhige Parts nur mit Akustikinstrumenten zelebriert. Für mich persönlich gibt es nun aber zwei Probleme bei der Bewertung. Erstens: Der Stil dem hier gefrönt wird, zählt nicht zu meinen Faves. Und zweitens: Um es ehrlich zu sagen, mir geht die Stimme von Stefanie doch gehörig auf den Senkel. Ziemlich viel hohes Geträllere, nicht wirklich mein Ding. Wer aber nun denkt, "was ein Depp der hier schreibt, das ist doch genau das geniale daran", dem sollte dieses Album auf jeden Fall gefallen :) Meine Bewertung kann aufgrund der angesprochenen Schwächen aber nicht höher als 4 ausfallen, auch wenn ich die Arbeit der beiden Künstler durchaus anerkenne. Für Leute mit anderem Geschmack als ich (also zB. Freunde von Darkwave im Schneckentempo und Neofolk), aber sicher ein Reinhörtipp.