Nach etwas über einjähriger Pause melden sich Accessory zurück. Nach ihrem Überflieger-Album „Titan“ war es erst einmal ruhig geworden um Ivo Lottig und Dirk Steyer. In der Zeit waren die Chemnitzer aber nicht untätig und beenden mit „Forever&Beyond“ eindrucksvoll ihre viel zu lange Pause. Immerhin gehörten oder besser gesagt gehören Accessory zu den großen EBM-Hoffnungen. „Forever&Beyond“ macht schon äußerlich viel her.

Im schicken Digipack prall gefüllt mit 67 Minuten Musik und einem fetten Bonusteil. Hier erwarten den Käufer Videos, Fotos und sogar Klingeltöne, Wallpaper und ein Bildschirmschoner. Der Einstieg in die Platte mit „The Faint“ erinnert sofort an „Stabwounds“ aus ihrem vorhergehenden Longplayer. Da kann man kaum glauben, dass zwischen „Titan“ und „Forever&Beyond“ eine lange Pause gelegen hat. Immerhin haben Accessory also nicht ihr Talent für tanzflächenfüllende EBM-Kracher verlernt. Mit hämmernden Beats, melodisch und dennoch straight geht es hier zu. Ivo und Dirk haben ihren Stil verfeinert und ihre Fühler weiter in neue Musikrichtungen ausgestreckt. Was nun folgt ist noch vielseitiger und technoider als bisher bekanntes aus der Feder der Chemnitzer. Hypnotisch, mitreissend und alles andere als zum Ausruhen. Werke wie „They Come…“ (vor allem im Industrial Mix), „Unfinished“ oder „Nord“ seien hier vorzugsweise genannt. Vor allem letztgenannter überstrahlt das gelungene Gesamtwerk in einer aggressiven Art, die mein Herz höher schlagen lässt.

Auch stimmlich hat sich etwas getan. Dirk hat an seinen Vocals gefeilt und erinnert damit nunmehr an alte Größen wie The Fair Sex oder Front 242. Ein Blick auf das Bonusmaterial wird das Besitzerherz zusätzlich beglücken. Über ein Menü gelangt man zu Videos und Fotos. Fünf Videos stehen auf der Liste: „Killing Machine, „Stab Wounds“, „One Man“, „Secret Culture“ und “War Of Emotions”. Dazu gibt es noch ein lustiges Backstage-Video musikalisch untermalt mit “Stab Wounds” und „I Say Go“. Qualitativ sind die Konzertvideos leider etwas sehr dunkel, aber ein paar Lichtblitze und zwei tanzende Chemnitzer kann man hin und wieder erkennen. Die Bilder sind durchgängig Konzertfotos, lediglich ein Flyer fällt aus der Reihe. Mit „Forever&Beyond“ beweisen Accessory eindrucksvoll, dass ihre lange Pause zu gelungenen künstlerischen Ergüssen geführt hat. Vielleicht sollten das andere Bands auch mal probieren…