In Absentia ist eine dänische EBM-Band, die bereits 1990 gegründet wurde. Bis zu ihrer Auflösung (1995) brachten sie diverse Songs auf Samplern und immerhin 3 CD`s heraus. Im Jahr 2020 vertrugen sich zwei der, ursprünglich vier Mitglieder wieder und gründeten die Band zum 30jährigen Jubiläum erneut. Geplant ist ein neues Album für 2021.

Im Zeitraum zwischen 1991 und 1992 veröffentlichte In Absentia immerhin 6 Promotapes. Das letzte dieser Magnetbänder liegt nun hier in remasterter Form als Neuveröffentlichung vor. Zunächst möchte ich voranstellen, dass man der Veröffentlichung zu jeder Zeit anhört wann sie entstanden ist. Das klingt eindeutig nach Anfang der 90er. Versetzt man die Musik dann in diese Zeit zurück, hat sie auch alle notwendigen Zutaten, um sich mit Fug und Recht EBM-Underground nennen zu können. In jedem Song flackert der Syntbass und der Beat klingt für damals auch zeitgemäß. Der Gesang ist mit künstlich kehliger Männlichkeit auch austauschbar ereignislos. Lediglich bei "Lock Up" schleuste man ihn durch einen Phaser, eine ganz nette Idee, klingt aber auch etwas wie Hildegard Knef auf Speed. Ansonsten gibt es stellenweise den, damals weit verbreiteten, Insert eines unverständlichen Samples. Die Sache soll zwar remastered sein, klingt aber trotzdem so flach, wie es bei Homerecordings auf Tape üblich ist. Einen besonderen Aufhorcher konnte ich nicht ausmachen. Es mag sein, dass in des Künstlers Sinne jeder Song vom anderen abweicht, aber so alles in Allem hat keiner einen besonderen Wiedererkennungswert. Lediglich "Psycho Mental Food" weist eine treibende Tanzbarkeit auf. Leidet aber auch ziemlich unter einem extremen Billig-Synthie. Im Jahr 1992 war das ganz nett, machte sich gut auf der Tanzfläche und auch auf diversen Samplern. Eine Wiederveröffentlichung hätte es nun aber sicherlich nicht gebraucht. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen die alten Sachen, wenn man sie denn unbedingt noch einmal herausbringen möchte, komplett zu reworken. Ich denke, dass wirklich nur ganz große Oldschooler und Hardcore-Fans der alten Zeiten willen hier zugreifen sollten. Einen Einblick bekommt man entweder auf Bandcamp oder aber im Video unten.