Mit den ersten Klängen der 'Futility Rites' fand ich mich zurecht in der Welt meiner neuen Religionsgemeinschaft: das brutale und hässliche Gebaren bei düsteren Ritualen war mir durch andere Exkurse der Sinnsuche vertraut und immerhin kündigten diese Kuttenträger bereits an, dass ihr Treiben verwerflich sei. Und dennoch wusste ich nach dem Intensivseminar, dass auch dieses Treiben in Zukunft ohne mich stattfinden wird. Das beschauliche Pennsylvania steht nicht nur für Gen-Mais sondern ist nun auch Heimat eines weiteren wenig kreativen Beitrages Marke Death Industrial. Wobei, eigentlich ist das so nicht korrekt, denn die 'Futility Rites', die laut Info das dritte Werk des (vermutlich) Solo-Projektes darstellen, tragen im Kern Vieles, das mir gefallen würde. Allein die Zusammenfügung bestimmter Teile verhagelt mir den Genuß. Denn das im Hintergrund stattfindende Treiben ist teilweise herrlich düsterer Ambient mit Noise/Industrial Elementen. Rauschen, Kratzen, rituelle Klangelemente und jede Menge Misanthropie zaubern bisweilen ein grimmiges Lächeln auf mein Gesicht - kein Ei des Kolumbus, alles bewährt und oft gehört aber ein solides Fundament. Leider zerdeppert der gute Mann an den Reglern die guten (und durchschnittlichen bis lahmen) Parts schonungslos, sobald er das Mikro anschaltet: viel zu laut, natürlich verzerrt und überteuert schreit er, als sei ihm der Deibel auf den Fersen und vernichtet damit jegliche in mir keimende Stimmung. Wenn man einen auf Haus Arafna machen will, dann bitte auch mit Druck in der Programmierung. Aber zur düster dahinkriechenden Finsternis will dieser vokale Höllentripp beim besten Willen nicht passen. Rein instrumental hätten das stimmungsvolle 50 Minuten sein können und ich hätte eine 4 Punkte Wertung in Betracht gezogen. Aber hätte hätte Fahrradkette – mit dieser aufgesetzten und deplazierten Faucherei missling das Ansinnen meines Erachtens und ich gehe weiter auf Sinnsuche.