Mit melancholischen-verträumten Blick beobachten Ab Ovo die Welt um sich herum. Metaphorisch beschreiben sie diese Eindrücke in ihren Songs, erschaffen Musik rein zum Zuhören gedacht. Diesem Schema folgen die beiden Franzosen Jérôme Chassagnard and Régis Baillet seit ihrer ersten Veröffentlichung auf Ant-Zen. Auch "Mouvements" weicht von dem vorgegebenen Pfad nicht ab, verändert aber die Blickrichtung etwas. Neben lang gezogenen Soundflächen, die eine tief sitzende Ruhe und Idylle ausstrahlen, schleichen sich immer mehr Samples und Rhythmen in die Songs. Es scheint so, als ob Ab Ovo sich neue Möglichkeiten eröffnen wollen. Die Vorbereitungen und Grundlagen dazu treffen bzw. legen sie auf "Mouvements", Es gibt Songs wie "You Are Very Far Now", die nach Chill-Out-Musik in einer Lounge Bar klingen und solche wie "Diaclase", die mit Orchester-Samples und starker Rhythmusorientierung eindeutig Richtung Düster-Industrial weisen. Durch diesen leichten aber bestimmten musikalischen Wechsel erscheint das Album nicht mehr ganz so rund wie seine Vorgänger, wenngleich es im Gesamtbild immer noch harmonisch klingt. Aber Ab Ovo scheinen sich absichtlich blaue Flecken zu holen, das Auf und Ab in den Songs hat System. So dürfte es eigentlich auch nicht mehr verwundern, wenn bei "In Some Ways" plötzlich Judith Juillerats Stimme zu hören ist. Tut es aber doch, denn das ist man von Ab Ovo schließlich nicht gewöhnt. Es sieht fast so aus, als ob Ab Ovo Richtung Massive Attack schielen, wobei der Ausgangspunkt beider Projekte natürlich ein gänzlich unterschiedlicher ist. Aber auch hier werden uns Ab Ovo auf ihrem nächsten Album bestimmt eines besseren belehren. Bis dahin dürfen wir mit "Mouvements" aber mehr als zufrieden sein.