Alles hat ein Ende – in diesem Falle bereits das zweite! Norwegens Exportschlager a-ha lösen sich nach 1993 mit großer Ansage ein zweites Mal auf. Abschiedstour und ein bereits ein Jahr im Voraus ausverkauftes letztes Konzert in Oslo machen es vielleicht den Fans nicht leichter, auf jeden Fall jedoch den drei Herren, die damit bestimmt in den nächsten Jahren ausgesorgt haben. Das kann man jedoch keinem Vorwerfen, denn Tina Turner und die Stones haben bereits zusammen Abschiedstouren im zweistelligen Bereich hinter sich und es regt sich auch niemand auf. Deshalb freuen wir uns lieber an dieser Stelle, dass ‚The Final Concert’ nun der Welt zugänglich gemacht wird und das in diversen Formaten. Neben der mir vorliegenden 1-CD Variante mit gekürztem Konzert, gibt es noch DVD, Blue-Ray und Deluxe Edition mit Doppel-CD und DVD. Natürlich ist es eine kleine Best-Of geworden, die hier präsentiert wird und das in einer Art und Weise die gefällt: gut durchgemischt, interessant instrumentiert und überzeugend vorgetragen. ‚The Sun Always Shines On TV’ bekommt als Opener einen neuen Basslauf und zeitgemäßere Strings, ‚Hunting High and Low’ schwebt leicht jazzy über viereinhalb Minuten mit Klavierbegleitung dahin und mein Alltime Fave ‚Summer Moved On’ bekommt ein halbminütiges, sphärisches Intro. Im Depeche Mode Wahn der 80er hätte ich mir nie träumen lassen, so etwas zu sagen, aber a-ha leisten hier einen mehr als souveränen Auftritt. Als Zugabe ist ‚The Living Daylight’ eine gute Wahl um das Publikum zum Mitsingen zu bekommen und mit Bond-Schlussakkorden die Fans nach dem ersten und nun zugleich letzten Song lechzen zu lassen. Klar muss das ‚Take on Me’ sein, schon allein aufgrund des Titels ‚Ending On A High Note’. Auch das wird soundtechnisch angenehm zurückhaltend aufgehübscht und besteht damit die Probe, ob so ein Song 2010 noch funktionieren darf. Schade ist es, dass im Mittelteil die Songs ‚Butterfly, Butterfly’ sowie ‚Crying In The Rain’ auf der CD-Version herausgeschnitten wurden, da die akustisch vorgetragen ein ganz besonders emotionaler Leckerbissen sind. Das ist, als ob man bei einem Depeche Mode-Kozertmitschnitt die Gore-Parts der Schere zum Opfer fallen ließe. Ein Minuspunkt, insbesondere wenn man bedenkt, dass die CD mit 72 Minuten Laufzeit die beiden Songs noch locker hätte integrieren können. Da sich Fans sowieso nicht mit der normalen Version abgeben werden, ist das jedoch nicht weiter schlimm, denn auf den anderen Versionen ist alles bis auf die Cover-Version ‚Bowling Green’ des Zugabenblocks enthalten. Morten singt mit seinen inzwischen 50 Jahre – er teilt sich übrigens gerüchteweise seinen Jungbrunnen mit Inga Humpe – immer noch so herzerweichend schön wie vor zwanzig Jahren – zumindest auf dieser abgemischten Aufnahme, denn mir wurde auch schon mal Anderes zu seinen Live-Qualitäten zugetragen, die ich nie selbst erleben durfte. Also ein Muss für alle a-ha Fans, da dies ja die letzte Platte ist… … bis dass die Band oder die Plattenfirma das anders sehen wird ;-)