Inzwischen ist es eine gute Tradition im Hause 2Raumwohnung geworden, zu einem regulären Album noch die Remix-Variante zu veröffentlichen. Die Connections hierfür auszuspielen ist dabei selbstverständlich. Und so tauchen auch jetzt wieder fette Namen wie Kalkbrenner, Westbam oder auch Abe Duque auf, wenn es darum geht die Zweizimmerlieder vom grundsoliden Erdgeschoss ins Party-Loft zu heben. Zehn Songs spendieren die beiden Wahlberliner und auf der iTunes-Edition gerade noch mal vier Songs mehr. Einerseits eine klassische Compilation, die neben den letzten Singles auch noch ein paar Album-Tracks in neuen Versionen präsentiert, andererseits nur wenig Neues, wenn man bereits bei den Single-Veröffentlichungen zugeschlagen hat. Nur drei der zehn Mixes der CD-Version sind bisher unveröffentlicht. Die iTunes-Bonustracks hingegen enthalten noch mal drei neue Abmischungen, die man nun wahrlich auch den Hardcopy-Käufern hätte spendieren können. Was auffällt ist, dass die ursprünglichen Songs diesmal stark in den Hintergrund treten und sich die DJs kräftig mit ihren ganz speziellen Handschriften kräftig austoben. ‚Kalkbrenner’ bewahrt zumindest die Grundstruktur von ‚Wir Werden Sehen’ und scheut auch nicht vor herausgehobenen akustischen Gitarren zurück. Guter Mix, der allerdings auch schon auf der limitierten Lasso-Version zu finden war, genauso wie der ebenso gelungene Westbam-Mix von ‚Body is Boss’ und die space-gekühlte Version von ‚Lasso’ von Good Groove und Yapecc. Überflüssig wie das Original hingegen ist Abe Duques Version von ‚Angel of Germany’, die zerhackte Vocal-Fragmente in eine unmotiviert vor sich hin plätschernde, langweilige Boom-Boom-Hymne einbetten. ‚Wir werden sehen’ ist auch in der Abmischung von Solumon Vox ein Genuss und entrückt den Track in die Deep House Schiene. Thomas Schumacher schafft es leider nicht aus ‚Der letzte Abend aus der Welt’ einen Song zu machen, sondern verliert sich in Fragmenten. Gleiches gilt für Moritz von Oswald, der jedoch zumindest einen 1A-Ambient Track aus ‚Ich bin der Regen’ zaubert. Die Geschlechtsumwandlung aus dem Computer demonstrieren 3 Phase, die Inga mit heruntergetunter Stimme zu Ingo werden lassen. ‚Lasso Remixe’ ist ein zweischneidiges Schwert geworden, einerseits genau das was drauf steht, andererseits stellenweise nur wenig innovativ und gar langweilig. Nächstes Mal bitte wieder mehr Neues und Bahnbrechendes zusammenstellen, so dass Inga mit gutem Gewissen auch weiterhin ‚Ich könnte adrehen, könnte durchdrehen’ singen kann.